Factoring oder Bankkredit?

Stehen Sie vor der Entscheidung, wie Sie Ihr Unternehmen finanziell voranbringen können? „Factoring oder Bankkredit“ – eine Frage, die viele Unternehmer beschäftigt. Beide Optionen haben ihre Vorzüge, doch welcher Weg führt ihr Unernehmen zum Erfolg? Entdecken Sie in unserem Artikel, wie Sie die richtige Wahl treffen. Wir beleuchten die Unterschiede, Vor- und Nachteile von „Factoring oder Bankkredit“, um Ihnen zu helfen, die optimale Finanzierungslösung für Ihr Business zu finden. Lassen Sie sich inspirieren und sichern Sie die Zukunft Ihres Unternehmens!

Was ist ein Bankkredit?

Ein Bankkredit ist ein von einer Bank gewährtes Darlehen, das einem Kreditnehmer zur Verfügung gestellt wird. Der Kreditnehmer verpflichtet sich, den geliehenen Betrag zuzüglich eventueller Zinsen und Gebühren innerhalb eines festgelegten Zeitraums zurückzuzahlen. Bankkredite können für verschiedene Zwecke aufgenommen werden, wie z.B. für den Kauf von Immobilien, die Finanzierung von Unternehmen oder den Konsum.

Was ist Factoring?

Factoring ist ein Finanzdienstleistungsinstrument, bei dem Unternehmen ihre offenen Forderungen an einen Factor (Factoringunternehmen) verkaufen. Dadurch erhalten sie sofortige Liquidität, anstatt auf die Zahlungseingänge ihrer Kunden zu warten. Der Factor übernimmt in der Regel auch das Ausfallrisiko (Forderungsausfall) sowie das Mahn- und Inkassowesen. Factoring hilft Unternehmen, ihre Cashflow-Position zu verbessern und das Kreditrisiko zu reduzieren.

Factoring oder Bankkredit – Was eignet sich besser für Unternehmen?

Factoring oder Bankkredit?

Ob Factoring oder Bankkredit die bessere Finanzierungsoption für ein Unternehmen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, dem Geschäftsmodell und der Finanzstruktur des Unternehmens.

Ein Bankkredit ist eine Möglichkeit für Unternehmen, Kapital zu beschaffen. Banken prüfen jedoch in der Regel das Kreditrisiko sehr genau und stellen strenge Anforderungen an das Unternehmen, insbesondere was Sicherheiten und Bonität angeht. Ein Bankkredit kann auch mit hohen Zinsen verbunden sein und das Unternehmen muss sich oft auf langfristige Verpflichtungen einlassen.

Factoring hingegen ist eine kurzfristige Finanzierungsoption, die auf der Umwandlung von offenen Forderungen in Bargeld basiert. Factoring-Anbieter prüfen in der Regel die Bonität der Kunden des Unternehmens und übernehmen das Risiko von Zahlungsausfällen. Factoring kann auch eine flexible Finanzierungsoption sein, da es auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden kann, einschließlich des Verkaufs einzelner Forderungen oder eines Portfolios von Forderungen.

Insgesamt ist Factoring oft eine attraktive Finanzierungsoption für Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, Kapital zu beschaffen oder die ihre Liquidität verbessern möchten. Factoring kann auch eine Alternative für Unternehmen sein, die Schwierigkeiten haben, einen Bankkredit zu erhalten oder die nicht bereit sind, sich langfristig an eine Finanzierungsoption zu binden.

Factoring versus Bankkredit – ein Vergleich

Der Forderungsverkauf unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von einem klassischen Firmenkredit oder einer Kreditlinie:

​Factoring​Bankkredit
​Der Geldbetrag, den Sie finanzieren können, wächst mit Ihren Forderungen.​Das Geld, das Sie ausleihen, ist mit einer Obergrenze oder einem Limit verbunden.
​Factoring ist kein Darlehen. Sie müssen keine Schulden machen.​Sie zahlen Kapital und Zinsen für Ihr Darlehen zurück.
​Die meisten Faktoren beim Factoring hängen mehr mit der Kreditstärke Ihrer Kunden zusammen.​Um sich für ein Darlehen zu qualifizieren, muss die Bank Ihre Finanzen, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Ihres Unternehmens sowie die Bonität überprüfen.
​Auszahlung kann innerhalb von 24 Stunden erfolgen.​Ein Genehmigungsverfahren eines Kredits oder einer Kreditlinie dauert zwischen einem und zwei Monaten. Sobald Ihr Darlehen genehmigt wurde, haben Sie sofort Zugriff auf diese Geldmittel.
​Minimaler Papierkram und Dokumentation sind erforderlich, um mit dem Factoring zu beginnen.​Umfangreiche Unterlagen, Finanzberichte und persönliche Informationen sind erforderlich.
​Einige Faktoren ​bieten zusätzliche Back-Office-Services.​Es werden keine Forderungen oder Backoffice-Dienstleistungen erbracht.
​Die Gebühren können angepasst werden, wenn Sie mehr Geld durch Factoring finanzieren.​Ihr Zinsatz ist festgeschrieben und für die Laufzeit des Darlehens gebunden.
​Factoring-Unternehmen liefern Kreditauskünfte und andere Informationen zu Ihren bestehenden und potenziellen Kunden.​Es werden keine ​Dienstleistungen angeboten, d.h. Sie verwalten Ihre eigene Kreditpolitik.

Factoring als Finanzierungsform für Unternehmen wird immer mehr den klassischen Bankkredit ablösen?

Factoring oder Bankkredit – ein Beispiel aus der Praxis

Ein mittelständischer Betrieb, aus dem verarbeitenden Gewerbe, generiert einen Jahresumsatz von 1,2 Mio. Euro. Die Debitoren zahlen durchschnittlich erst nach 60 Tagen. Außerdem ist aufgrund fehlender liquider Mittel ein Einkauf mit Skonti nicht möglich. Das Unternehmen muss somit kontinuierlich Außenstände in Höhe von rund 200.000 Euro finanzieren. Da stellt sich schnell die Frage: Factoring oder Bankkredit?

Wird dafür Eigenkapital eingesetzt, fehlt es schnell an anderer Stelle. Die Hausbank lässt sich in der Regel die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als Sicherheit abtreten. Es wird ein pauschaler Bewertungsabschlag vorgenommen und gegen Gewährung zusätzlicher Sicherheiten eine Kreditlinie von rund 50.000 Euro eingeräumt. Dem Unternehmen bleibt somit eine Finanzierungslücke von mehr als 150.000 Euro.

Im Vergleich dazu prüft der Factoring-Partner vor Vertragsabschluss das Unternehmen und informiert sich ausführlich über Geschäftsmodell, Kundenstruktur, Liefer- und Zahlungsbedingungen sowie andere Leistungsparameter. Mit dem Abschluss des Factoringvertrags dient der Anschlusskunde seinen Forderungsbestand von 200.000 Euro zum Ankauf an. Nach erfolgter Bonitätsprüfung der einzelnen Debitoren kann erfahrungsgemäß eine Ankaufquote von 80% – 95% Prozent des Forderungsbestandes dargestellt werden. Damit fließt dem Unternehmen sofortige Liquidität in Höhe von ca. 160.000 – 180.000 Euro zu. Die einbehaltenen Anteile des Kaufpreises werden nach Zahlungseingang der Debitoren abzüglich Gebühren überwiesen.

Was ist ein Kontokorrentkredit?

Ein Kontokorrentkredit ist ein kurzfristiger Kredit, den Banken an Unternehmen oder Privatpersonen vergeben, um deren laufenden Finanzbedarf zu decken. Der Kredit wird auf einem sogenannten Kontokorrentkonto bereitgestellt, auf das der Kreditnehmer bei Bedarf zugreifen kann.

Ein Kontokorrentkredit ist in der Regel eine flexible Kreditlinie, bei der das Unternehmen oder die Person nur für den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag Zinsen zahlt. Die Höhe der Kreditlinie wird von der Bank in Abhängigkeit von der Bonität des Kreditnehmers und der Art des Geschäfts bestimmt.

Typische Verwendungszwecke für einen Kontokorrentkredit sind zum Beispiel die Finanzierung des Warenlagers, der Betriebsmittel oder auch kurzfristiger Investitionen. Der Kredit ist jedoch in der Regel nicht für langfristige Investitionen geeignet, da die Zinsen für einen Kontokorrentkredit in der Regel höher sind als für langfristige Kredite.

Kontokorrentkredite sind eine wichtige Form der Finanzierung für Unternehmen und können dazu beitragen, den laufenden Betrieb zu sichern und das Wachstum zu fördern. Allerdings sollten Unternehmen darauf achten, dass sie den Kredit nicht übermäßig in Anspruch nehmen und die Zinsen regelmäßig zurückzahlen, um eine Überschuldung zu vermeiden.

Wie teuer ist der Kontokorrentkredit?

Die Kosten für einen Kontokorrentkredit können je nach Bank, Laufzeit und Höhe des Kredits unterschiedlich sein. Grundsätzlich zahlt man für die Inanspruchnahme eines Kontokorrentkredits Zinsen, die in der Regel höher sind als für langfristige Kredite.

Die Zinssätze für einen Kontokorrentkredit können von der Bank flexibel gestaltet werden und sind oft variabel, das heißt, sie können sich während der Kreditlaufzeit ändern. Der Zinssatz für einen Kontokorrentkredit hängt unter anderem von der Bonität des Kreditnehmers, der Höhe des Kredits und dem aktuellen Marktzins ab.

In der Regel werden für einen Kontokorrentkredit auch noch weitere Kosten wie Kontoführungsgebühren oder Provisionen berechnet. Daher sollten Unternehmen bei der Entscheidung für einen Kontokorrentkredit genau auf die Konditionen achten und die Gesamtkosten im Auge behalten.

Es empfiehlt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie Factoring oder Leasing in Betracht zu ziehen.

Die häufigsten Fragen zum „Factoring oder Bankkredit?“

Was ist Factoring?

Factoring ist eine Finanzdienstleistung, bei der ein Unternehmen seine offenen Forderungen an einen Dritten, den Factoring-Anbieter, verkauft. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, sofortige Liquidität zu erhalten, anstatt auf die Zahlungsfristen der Kunden zu warten. Der Factoring-Anbieter übernimmt in der Regel auch das Risiko des Forderungsausfalls und das Debitorenmanagement.

Was ist ein Bankkredit?

Ein Bankkredit ist ein finanzielles Darlehen, das von einer Bank oder einer anderen Finanzinstitution gewährt wird. Unternehmen nehmen Kredite auf, um kurz- oder langfristige Finanzierungsbedürfnisse zu decken, müssen jedoch Zinsen zahlen und das geliehene Kapital innerhalb eines festgelegten Zeitraums zurückzahlen.

Für wen eignet sich Factoring?

Factoring eignet sich besonders für Unternehmen, die:
– Schnell Liquidität benötigen.
– Viel Zeit und Ressourcen in das Debitorenmanagement investieren.
– Ein hohes Maß an Kundenforderungen mit langen Zahlungszielen haben.
– Ihr Ausfallrisiko minimieren möchten.

Für wen eignet sich ein Bankkredit?

Ein Bankkredit ist geeignet für Unternehmen, die:
– Eine vorhersehbare, langfristige Finanzierungsquelle suchen.
– Niedrigere Zinskosten bevorzugen und eine gute Kreditwürdigkeit haben.
– Große Investitionen oder Anschaffungen planen.
– Ihre Kundenbeziehungen direkt steuern möchten, ohne einen Dritten einzubeziehen.

Welche Vor- und Nachteile bietet Factoring?

Vorteile:
– Schneller Liquiditätszugang.
– Risiko des Forderungsausfalls kann übertragen werden.
– Entlastung im Bereich Debitorenmanagement.
Nachteile:
– Kunden können den Verkauf von Forderungen negativ wahrnehmen.

Welche Vor- und Nachteile bietet ein Bankkredit?

Vorteile:
– Oft niedrigere Zinskosten.
– Kein Einfluss auf die Kundenbeziehungen.
– Flexibilität in der Verwendung des Darlehens.
Nachteile:
– Kreditwürdigkeitsprüfung notwendig.
– Erhöhung der Verschuldung.
– Mögliche Sicherheitenstellung.

Wie entscheide ich zwischen Factoring und einem Bankkredit?

Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:
– Ihr sofortiger Liquiditätsbedarf.
– Die Kosten und Gebühren, die Sie zu tragen bereit sind.
– Ob Sie das Debitorenmanagement und das Risiko eines Forderungsausfalls auslagern möchten.
– Ihre langfristigen finanziellen Ziele und die Art der geplanten Investitionen.